9 Gründe, vegan zu werden


Immer mehr Menschen beschließen, sich vegan zu ernähren, aber warum?

Im heutigen Beitrag fasse ich zusammen, aus welchen Gründen Menschen vegan geworden sind. Am Ende wirst du feststellen: Die Gründe können sehr unterschiedlich sein. Lass dich überraschen.

9 Gründe, vegan zu werden

Es gibt so viele gute Gründe, vegan zu werden. Ich stelle dir die Beweggründe, die ich in veganen Facebookgruppen und Foren gefunden habe, heute einfach mal vor:

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1. Bewusstsein, Ethik, Moral, Tierschutz

Eigentlich wissen wir doch alle tief in unserem Inneren, und auch, wenn wir es so gut es geht zu verdrängen versuchen, dass der Großteil der Tiere, die wir essen, nicht artgerecht gehalten werden. Selbst die Tiere, die Zugang zum Außenbereich genießen, landen letztendlich wie alle anderen gegen ihren Willen im Schlachtbetrieb.

Wenn wir durch die Weltgeschichte reisen, sehen wir vielleicht mal ein paar Kühe und Schafe auf der Weide grasen, aber die Masse, die da bei uns im Supermarkt landet, bilden nicht die Tiere, die sich genüsslich in der Sonne aalen.

Schweine unter blauem Himmel im grünen Gras

Der Hauptbestandteil der tierischen Produkte, die bei uns verarbeitet im Regal liegen, das sind Tiere, die niemals in den Genuss von Tageslicht, frischen, saftigen Kräutern oder gar der Freiheit kamen. Sie wurden gegen ihren Willen geschwängert und während ihres kurzen, traurigen Daseins getreten, geschlagen, durch die Gegend geworfen, ausgebeutet und auf brutalste Weise getötet.

Manche Menschen schaffen es nach einiger Zeit, sich all diesem Leid bewusst zu werden. Und wenn das einmal geschafft ist, dann verbindet man mit tierischen Produkten einzig und allein Ekel, weil man nicht mehr das Endprodukt sieht, das da vor einem liegt, sondern das Individuum, das es einst war, wie es gelitten hat, wie es gequält und schließlich getötet wurde.

Dass viele sich nach Filmen wie Dominion (2018) entscheiden, vegan zu leben, verwundert nicht, denn die Zustände in der Massentierhaltung widersprechen unseren Werten und Idealen. Es ist für uns moralisch nicht vertretbar, Tiere derart für unser Geschmackserlebnis leiden zu lassen. Wir wollen es nicht länger unterstützen und deshalb entscheiden wir uns, tierische Produkte zu boykottieren.



2. Egoismus

Ohne diesen Grund in irgend einer Weise bewerten zu wollen, ist auch der Egoismus ein Grund für viele, sich vegan zu ernähren, weil er von Vorteil für die- bzw. denjenigen war.

Hierzu zählen z.B. das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, wenn beispielsweise das ganze Umfeld vegan wird und man einfach weiter dazugehören möchte.

Menschen beim Essen

Andere selbstbezogene Gründe sind z.B. die Verbesserung oder Erhaltung der eigenen Gesundheit. Menschen, die über Schuppenflechten oder sogar sehr schwerwiegende Krankheiten berichten, stellten nach einer Ernährungsumstellung zum Veganismus fest, dass ihre Krankheiten größtenteils oder sogar gänzlich verschwanden.

Andere wiederum wollten ihr Gewicht in den Griff bekommen und abnehmen, stellten nach einer Weile jedoch fest, dass sie nicht nur an Gewicht verloren hatten, sondern sich gleichzeitig auch viel lebendiger, wacher, fitter fühlten, also warum damit aufhören?

Wem das noch nicht reicht, muss sich nur mal anschauen, unter welchen Zivilisationskrankheiten wir u.a. aufgrund des Verzehrs von tierischen Produkten leiden: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Rheuma, Diabetes, Darmerkrankungen, erhöhte Cholesterinspiegel uvm.

Wir wissen schon längst, dass sich der Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten negativ auf unsere Gesundheit ausübt. Aus diesem Grund beschließen viele, vegan zu werden.

3. Spiritualität

Eher selten, aber dennoch von einigen Leuten als Grund angegeben, vegan zu leben, ist die Spiritualität.

Es bedeutet, friedlich im Einklang mit der Natur zu leben und niemandem ein Leid zuzufügen, sei es durch Gedanken, Worte oder Taten.

Da man nichts Tierisches isst, was Stresshormone, Angst und Trauer in sich gespeichert hat, bliebe man “ rein„, frei nach dem Motto „Du bist, was du isst.“. Statt sich mit Lebens- und Energie raubenden Nahrungsmitteln zu verunreinigen und krank zu machen, ernähre man sich stattdessen von pflanzlichen LEBENSmitteln.


4. Weil sie nichts vermissen

Im Vergleich zur Spiritualität kommt dieser Grund wohl etwas plump daher, fürchte ich, denn hin und wieder kommt es vor, dass man die eine oder andere Wette abschließt. Die- bzw. derjenige, die/der die Wette verliert, muss eine Woche lang auf Fleisch verzichten.

Und wenn man nach dieser einen Woche merkt, dass man nicht wirklich was vermisst hat, dann macht man eben einen Monat draus. Und nach diesem einen Monat stellt man fest, dass das auch keine besonders große Hürde war. Schwupps bleibt man dabei und ist mir nichts, dir nichts vegan unterwegs.

Natürlich muss da nicht zwangsläufig eine Wette vorangegangen sein. Manche bauen beispielsweise immer mehr vegane Rezepte in den Essensplan mit ein, bis sie irgendwann feststellen, dass es jetzt auch keinen besonders großen Unterschied mehr machen würde, wenn sie sich komplett vegan ernähren.

5. Vielfalt

Ein weiterer Grund, sich vegan zu ernähren, ist die Vielfalt, was ich zu 100 % bestätigen kann.

Als ich noch tierische Produkte zu mir nahm, fand ich unser Essen manchmal einfach nur langweilig, oftmals wiederholten sich unsere Rezepte einfach nur, was ich ziemlich frustrierend fand.

Erst, als ich mich vegan ernährte, wurde mir plötzlich bewusst, WIE vielfältig und lecker Essen sein kann. Es macht Spaß in den Genuss von neuen Gewürzen, Zutaten und Rezepten zu kommen, verrückte Kombinationen auszuprobieren und stets auf der Suche nach Neuem zu sein.

Schüsseln mit Beeren und Banane.jpg

6. Klima, Umwelt, Welthunger

Ob man nun den durch die Tierhaltung verursachten Treibhausgasen und dem damit verbundenen Klimawandel oder der Abholzung des Regenwalds für Weideflächen sowie Futtermittel und der damit einhergehenden Zerstörung von Lebensraum für Mensch und Tier oder der Verschwendung von Ressourcen, die mit zum Welthunger beiträgt, entgegenwirken will, all das sind gute Gründe für die/den eine/n oder andere/n, sich vegan zu ernähren.

Statt Platz für Futtermittel für die Millionen von Tiere zu schaffen sowie die Millionen von Tiere an sich, sagen wir uns: Wir essen einfach gleich die Pflanze, statt den Umweg zu gehen und das Tier, das die Pflanze isst, zu essen.

Das Gleiche gilt für die in Aquakultur gehaltenen Fische, auch eine Form der Massentierhaltung, die mit viel Leid verbunden ist. Für 1 kg Fisch aus der Aquakultur müssen 22 kg Fisch gefangen (von dem unerwünschten Beifang mal ganz zu schweigen) und zu Fischmehl verarbeitet werden. Dass diese Rechnung irgendwann nicht mehr aufgehen wird, begreift wohl jede/r.

Wir sind vegan, weil wir nicht unterstützen wollen, dass wir unsere Erde derart zugrunde richten für das bisschen Geschmackserlebnis, das wir am Ende hätten. Der Preis, den wir letztendlich dafür zahlen werden, wenn wir so weitermachen, ist einfach zu hoch.

7. Für unsere Kinder

Mit dem sechsten Grund geht auch dieser Grund einher: Wir sind Veganer*innen, weil unsere Kinder eine Zukunft haben sollen.

Denn wie sollen unsere Kinder und deren Kinder und all die Menschen und Tiere, die nach uns kommen werden, auf diesem Planeten leben können, wenn wir so weitermachen wie bisher?

abgeholzter Regenwald

Wir brennen ein Loch in die grüne Lunge der Erde, zerstören Land und Leben, beuten aus ohne Rücksicht auf andere, produzieren derart ineffizient und gehen dermaßen verschwenderisch mit den Ressourcen um, schmeißen Essen weg, während Millionen von Menschen Hunger leiden, dass man die Katastrophe schon kommen sieht, auf die wir zurasen.

Aber irgendwie rast der Großteil trotzdem munter drauf zu. Zeit für die Notbremse, sagen sich immer mehr Menschen. Zeit, vegan zu werden, damit unser Planet überhaupt noch für uns und die, die nach uns kommen, bewohnbar bleibt.



8. Vorbild

Seit gut fünf Monaten ernähre ich mich jetzt schon vegan, davor hab ich nicht weiter drüber nachgedacht, wenn ich tierische Produkte gegessen habe. Mein Sohn auch nicht. Er kannte es ja nicht anders. Alle um ihn herum haben sich so ernährt. Warum sollte er sich anders verhalten?

Warum sollten sich unsere Kinder anders ernähren? Immerhin sind wir ja die Vorbilder, an denen sie sich orientieren. Wir zeigen ihnen, was wir essen und sie essen es dann auch. Weil es gut schmeckt. Weil es gesund ist. So lernen sie es.

Erst, als ich mich vegan ernährte, fragte mich mein Sohn, warum ich jetzt kein Fleisch usw. mehr esse. Erst dann fragte er mich jedes Mal beim Einkauf, ob dieses oder jenes vegan sei und ob ich das essen könne. Und mit der Zeit sagte er auch immer öfter selber Nein zu tierischen Produkten. Er orientierte sich einfach daran, was Mama und Papa essen…

Kind überprüft Obst beim Einkauf

9. So aufgewachsen

Und jetzt bin ich gerade an einem sehr optimistischen Punkt angelangt, denn mittlerweile gibt es auch schon Menschen, die von Anfang an, sprich: im Mutterleib, vegan ernährt wurden bzw. sich vegan ernährt haben.

Was eine Frau in der Schwangerschaft zu sich nimmt, gibt sie an ihr Baby weiter, und damit meine ich nicht nur, dass das Baby die Nahrung über das Fruchtwasser aufnimmt. Das Baby speichert den Geschmack von bestimmten Lebensmitteln ab, die es im Mutterleib aufgenommen hat und bevorzugt später jene Produkte, die seine Mama in der Schwangerschaft zu sich genommen hat.

Hat sich die Mama vegan ernährt, wird auch das Kind später jene Lebensmittel favorisieren, die es schon kannte, als es noch im Bauch seiner Mama lag.

lachendes Kind vor einer Kiste voller Gemüse

So stelle ich mir unsere Zukunft vor. Es wird für kommende Generationen völlig normal, natürlich und auch notwendig erscheinen, dass man sich vegan ernährt. Sie werden ungläubig die Köpfe schütteln, wenn wir ihnen von damals erzählen, wo es noch „Nutztiere“ und „Massentierhaltung“ gab. Sie werden nicht verstehen, wie wir so etwas jemals tun konnten. Und somit werden – zumindest in meinem kleinen Utopia im Kopf – nie wieder solche Gräueltaten verübt.

Fazit

Wie du siehst, gibt es nicht DEN EINEN Grund, aus dem Menschen beschließen, sich fortan vegan zu ernähren oder vegan zu leben.

Oftmals steht der ethische Aspekt an erster Stelle, wenn Leute angeben, warum sie vegan geworden sind, manchmal stecken egoistische Gründe dahinter, manchen geht es auch um etwas ganz anderes, wie z.B. soziale Gerechtigkeit.

Aber weißt du was? Eigentlich ist es völlig egal, warum jemand vegan wird.

Wir Veganer*innen müssen uns nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, bloß weil „nur“ eigene Interessen hinter unserer Entscheidung stehen und nicht das Wohl anderer.

Den Schweinen, Küken, Hühnern, Puten, Enten, Gänsen, Kühen, Rindern, Kaninchen, Hunden, Katzen, Affen, Fischen, Insekten usw. ist es sowas von schnuppe, warum wir plötzlich aufhören, sie auszubeuten, zu quälen, zu töten und zu essen bzw. es durch den Kauf von tierischen Produkten zu unterstützen. Sie werden einfach nur froh sein, dass wir sie endlich in Ruhe ihr Leben leben lassen, und zwar so, wie es die Natur für sie vorgesehen hat.

Warum bist du Veganer*in?



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